Umzugskartons und Verpackungsmaterial für Profis

Umzugskartons und Luftpolsterfolie gehören zur Grundausstattung einer Möbelspedition. Worauf es beim Verpackungsmaterial ankommt, woran Sie Qualität erkennen und wie Sie einen guten Eindruck beim Kunden hinterlassen, lesen Sie hier.

Welcher Umzugskarton passt zu meinem Gut?

Der Umzugskarton aus Wellpappe ist ein Multitalent und Grundvoraussetzung für jeden Umzug. Gute Anbieter haben eine große Auswahl von verschiedenen Typen im Angebot, denn jeder Umzugsspediteur hat andere Bedürfnisse. „Je nachdem, ob die Größe des Kartons auf den Inhalt, die Lagerfläche oder den Umzugswagen ausgerichtet wird, kommt es auf jeden Zentimeter an“, sagt Björn Velten, Prokurist und Vertriebsleiter beim Verpackungshändler TransPak.
Gerne gekauft werden einige variable Größen, in denen sich die Mehrzahl der üblichen Umzugsgüter verpacken lässt. Das sind beispielsweise der Umzugskarton mit den Maßen 650 x 350 x 370 Millimeter oder der Karton mit 435 x 340 x 475 mm, sagt Jacqueline Frommer: „Damit kommt man gut durch ein Treppenhaus, ohne an der Wand hängen zu bleiben“, so die Vertriebsleiterin Kartonagen des Systemanbieters DMG AG.

Spezialkartons erleichtern das Geschäft

Sehr beliebt im Privatkundengeschäft sind Kleiderboxen, auch Kleiderkisten genannt. Sie erlauben den schonenden Transport von Kleidungsstücken. „Abendgarderobe, Mäntel oder Hemden werden samt Kleiderbügel aus dem Schrank auf eine integrierte Kleiderstange gehängt“, erklärt Frommer. „Kerben in der Stange sorgen dafür, dass die Bügel während des Umzuges nicht verrutschen. Da kann nichts zerknittern, das freut die Kunden sehr.“
Für Speditionen, die Büroumzüge anbieten, sind Akten- oder Ordnerkartons eine echte Erleichterung. Ihre Maße sind auf DIN A4-Ordner abgestimmt. „Oben bleibt kein freier Raum mehr in der Kiste, weshalb sich diese Kartons hervorragend stapeln lassen“, so die Verpackungsexpertin.
Einen positiven Eindruck beim Kunden hinterlassen Profis mit einer besonderen Spezialverpackung für den Fernseher, der sogenannten Flatscreen-Box oder dem TV-Karton. Dabei handelt es sich um eine flache, sehr stabile Pappkiste mit Schaumstoffpolsterung im Inneren, in der Flachbildschirme umgezogen werden können. „Im Grunde sind solche Kartons unkaputtbar“, sagt Björn Velten. Das kann Möbelspediteuren nur recht sein: „Flatscreens sind sehr empfindlich und der Fernseher ist den Menschen lieb und teuer“, so Jacqueline Frommer. Eine solche Verpackungslösung helfe, Versicherungsfälle zu vermeiden.

Diese Faktoren beeinflussen die Qualität von Umzugskartons

Auch wenn sich viele Modelle von außen ähneln: Die Qualität von Umzugskartons kann sehr unterschiedlich ausfallen. Insbesondere folgende Faktoren beeinflussen die Stabilität von Umzugskartons aus Wellpappe:

  • Anzahl der Wellen: Je mehr Wellen die Pappe hat, desto stabiler und fester ist der Karton. In der Umzugsbranche sind zwei- oder dreiwellige Kartonagen Standard. Man erkennt die Wellenanzahl an der Kennzeichnung: So steht „2.40“ etwa für einen zweiwelligen Karton mit 40 Kilogramm Tragkraft.
  • Art der Wellen: Wellen unterscheiden sich anhand ihrer Form. Es gibt feine „flache“ und grobe „hohe“ Wellen. Die Art hat Auswirkungen auf die Stapel- und Bedruckbarkeit sowie auf die Pufferwirkung des Kartons.
  • Art der Papierdecke: Außen- und Innendecken der Kartonagen können aus unterschiedlichen Papieren bestehen – Kraftliner, Testliner oder Testliner-Ersatz wie Schrenzpapier. Kraftliner-Papier besteht ausschließlich aus Frischfasern und ist sehr widerstandsfähig und resistenter gegen Feuchtigkeit. Testliner wird aus sortiertem Altpapier hergestellt, ist entsprechend günstiger und vergleichsweise weniger berst- und nassfest als Kraftliner. Schrenzpapier setzt sich aus unsortiertem Altpapier zusammen und wird häufig als Zwischen- und Innendecke verwendet.

Papier als Verpackungsmaterial: Viele Einsatzbereiche

Papier spielt nicht nur bei Umzugskartons eine wichtige Rolle. In Form von Rollenwellpappe dient es zum flexiblen Verpacken von Stühlen, Tischplatten oder Möbelbestandteilen. Im Karton als Zwischenlage genutzt, federt Rollenwellpappe Druckbelastungen gut ab.
Einschlagpapier ist ein wahrer Alleskönner und laut Björn Velten „absoluter Standard im Umzugsgeschäft“. Erhältlich in verschiedenen Größen und Zuschnitten dient das feste Papier (Grammatur ca. 50 Gramm/Quadratmeter) zum Einwickeln von Gegenständen und zum Auspolstern von Zwischenräumen. Etwas leichter, aber für ähnliche Einsatzzwecke gedacht, ist Packseide oder Seidenpapier mit einer Stärke von etwa 25 g/m2. Wer Gemälde verpacken möchte, sollte auf säurefreies Papier achten.

Weitere Verpackungsmaterialien für Umzugsprofis

Auf dem Möbelwagen nicht fehlen dürfen Packdecken und Stretchfolie. In Kombination lassen sich damit vor allem große Möbel sicher und schonend transportieren: Kommoden etwa werden mit der Decke umhüllt und anschließend mit der selbsthaftenden Kunststofffolie eingewickelt.
Luftpolsterfolie kommt überall dort zum Einsatz, wo etwas geschützt werden muss. Neben der Variante aus sortenreinem Polyethylen (PE) gibt es Folien mit Papier- oder Vlieskaschierung. „Diese Beschichtungen können Feuchtigkeit aufnehmen und sollten für ‘atmende’ Möbel wie Ledergarnituren verwendet werden“, erklärt Jacqueline Frommer.
Damit die Mitarbeiter keine Spuren in der Wohnung hinterlassen, sollte zudem Malervlies bereitstehen. Damit können empfindliche Bodenbeläge geschützt werden. Türkantenschoner aus Schaumstoff bewahren Türzargen vor Macken oder Kratzern und lassen sich auch für den Kantenschutz von Tischen einsetzen.

Praktische Helfer schaffen Vertrauen beim Kunden

Umzugsunternehmen können auf weitere Verpackungslösungen zurückgreifen, die sowohl einen praktischen Nutzen haben als auch ihren Sorgfalts- und Qualitätsanspruch untermauern. Dazu gehören beispielsweise Materialien wie Sesselhüllen, Bettensäcke oder Matratzenhüllen. „Sie erfordern keine große Investition, machen aber Eindruck beim Kunden“, sagt Frommer.
Wer bei der Vorbesichtigung des Umzugsgutes solche Lösungen anbieten könne, habe gute Chancen, den Auftrag an Land zu ziehen. „Diese praktischen Helfer sind ein Stück weit Vertrieb“, meint auch Björn Velten. „Sie implizieren, dass man an vieles denkt, sich um die Habseligkeiten des Kunden sorgt.“ Das schaffe Vertrauen und sorge für eine gute Reputation.

Nachhaltigkeit rückt in den Fokus

Die Debatten um Klimaschutz und Ressourcenschonung betreffen auch die Umzugsbranche. Möbelspediteure sind bezüglich des Umweltschutzes wesentlich sensibler geworden, hat Velten beobachtet. „Wem das Thema sehr wichtig ist oder wer den Nachhaltigkeitsaspekt in der Kommunikation mit dem Kunden betont“, sagt der Experte, „sollte bei den Verpackungsmitteln auf sortenreine Materialien achten und auf Unbedenklichkeitsbescheinigungen und Prüfsiegel.“
Gute Umzugskartons sind bereits heute mehrfach verwendbar: Zwischen vier und sieben Umzüge sind Experten zufolge bei schonender Behandlung möglich. Auch Kunststoffartikel wie Luftpolsterfolien oder Türkantenschoner müssen nicht zwingend Einmalprodukte sein, meint Jacqueline Frommer. Nicht alles, aber immer mehr lässt sich mittlerweile durch Mehrwegprodukte ersetzen: So gibt es zum Beispiel als Alternative für die Möbelhülle aus Plastik auch Schutzhüllen aus Stoff, die sehr widerstandsfähig und sogar abwaschbar sind.

Kartonagen und Verpackungen: Wo Sie bekommen, was Sie brauchen

Profis kaufen ihre Kartonagen und Verpackungen nicht im Baumarkt, sondern bei Händlern, die wissen, worauf es im Umzugsgeschäft ankommt. Umzugsauktion.de hat – exemplarisch und ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einige Anbieter ausgewählt. Sie alle haben einen Onlineshop sowie eine telefonische Kundenbetreuung:

  • TransPak AG, Solms
  • DMG AG, Flörsheim
  • TransPack-Krumbach KG, Krumbach
  • Rajapack GmbH, Ettlingen
  • packs GmbH, Hamburg

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